Sie sollten stets über den Tag verteilt so viel trinken, dass 2,0 bis 2,5 Liter Harn gebildet werden. Ohne körperliche Belastung und bei normalen Außentemperaturen (nicht über 20° C) reichen dafür 2 bis 2,5 Liter Getränke. Bei veränderten Bedingungen – zum Beispiel starkem Schwitzen – muss deutlich mehr getrunken werden.
Tipp: Überprüfen Sie die Menge des Harns über 24 Stunden (z. B. von 7.00 Uhr bis 7.00 Uhr des nächsten Tages) durch Sammeln in ein Gefäß.
Getränke die die Bildung von Kalziumoxalatsteinen fördern, sollten nicht in großen Mengen aufgenommen werden. Dazu zählen:
Neutrale Getränke, die Sie in beliebigen Mengen trinken können, damit Sie ihr Ziel von 2,0 bis 2,5 Liter pro Tag erreichen, sind:
Bestimmte Getränke tragen zur Alkalisierung des Harns bei und verhindern dadurch die Bildung von Kalziumoxalatsteinen:
Alle Wässer und ungezuckerten Tees enthalten keine Kalorien. Trinken Sie vor dem Schlafengehen noch einmal ca. 250 ml (1/4 Liter), so dass Sie in der Nacht einmal aufstehen müssen und trinken Sie dann auch wieder ein Glas nach. Durch eine gleichmäßige Durchspülung können sich keine Kristalle im Urin oder in den Nieren festsetzen.
Da Kalziumoxalatsteine aus Kalzium und Oxalsäure gebildet werden, sollten Sie bei der Nahrungsauswahl auf diese Stoffe achten. Der Körper benötigt kein Oxalat, es wird aber im Stoffwechsel als Endprodukt gebildet und muss über die Nieren ausgeschieden werden. Oxalat zusätzlich mit der Nahrung aufzunehmen, ist nicht notwendig.
Diese stark oxalathaltigen Nahrungsmittel sollten Sie vermeiden:
Allerdings: Der Körper benötigt Kalzium (Knochenstoffwechsel u.a.). Pro Tag sollten Sie 1000 - 1200 mg Kalzium aufnehmen. Eine normale Mischkost ohne Milchprodukte enthält etwa 500 mg Kalzium, ca. weitere 500 mg sollten Sie mit mäßigen Mengen von Milchprodukten über den Tag verteilt zuführen.
Beispielhafte Milcheinheiten pro Tag:
Tipp: Trinken Sie die Milch zum Salat.
Pflanzliche Nahrungsmittel – Das in nahezu allen pflanzlichen Lebensmitteln enthaltene Oxalat benötigt der Körper nicht, die Aufnahme sollte verhindert werden. Dies gelingt, wenn mit den gering oxalathaltigen Speisen auch Kalzium zugeführt wird. Im Darm bildet sich dann schwerlösliches Kalziumoxalat, das mit dem Stuhlgang ausgeschieden wird. Merke: Die ausreichende Zufuhr von Kalzium ist wichtig. Jedoch sollten nicht mehr als maximal 1200 mg Kalzium pro Tag aufgenommen werden, sonst steigt die Gefahr der Kalziumoxalat-Steinbildung. Und: Milchprodukte verzehren, denn Kalzium bindet Oxalat im Darm und wird für die Knochengesundheit benötigt.
Säurehaltige Lebensmittel – Tierisches Eiweiß führt zu einer vermehrten Bildung von „Säure“ im Körper, die über die Nieren ausgeschieden wird. Durch sauren Harn (pH-Wert kleiner 6,2) wird die Kalziumoxalat-Steinbildung begünstigt. Daher sollten Sie den Verzehr von Fleisch- und Wurstwaren (auch Innereien und Räucherfisch) auf 150 g/Tag beschränken. Ein bis zwei Tage pro Woche kann auch ganz auf diese Nahrungsmittel verzichtet werden. Eine ausschließlich vegetarische Ernährung bedarf jedoch einer genauen Kontrolle der Nährstoffzufuhr.
Bewusste Ernährung – Durch eine bewusst angepasste Ernährung können Sie sehr viel zur Prophylaxe neuer Harnsteine beitragen. Eine vegetarisch betonte, ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Obst, Salaten, Gemüse und kontrolliert dosierten Milchprodukten (nach Volumen / Liter oder Masse / Gramm) sowie eine ausreichende Harnverdünnung tragen erheblich zur Metaphylaxe von Kalziumoxalatsteinen bei. Es ist wissenschaftlich gesichert, dass Übergewicht die Harnsteinbildung fördert. Daher sollten Sie Normalgewicht halten oder zumindest anstreben. Auf Alkohol sollten Sie komplett verzichten.
Falls sich dennoch erneut Steine bilden, sollten Sie Ihre Blut- und Harnwerte überprüfen lassen.